Wie prüft man gebrauchte E-Autos?

Batterietest revolutioniert den Gebrauchtwagenmarkt

Wie in unserem Vorwort schon angesprochen, sind die Neuanmeldungen bei E-Fahrzeugen kaum noch zu bremsen. Elektromobilität erfreut sich wachsender Beliebtheit, mehr und mehr Lenker ziehen beim Autokauf Elektro- oder Hybridfahrzeuge in Betracht.

Wer ein gebrauchtes Auto kauft, achtet besonders auf den Zustand wichtiger Komponenten – Motor, Getriebe, Kupplung, verfärbte Bremsscheiben, Profil und der Reifen, Lenkradspiel, oder man prüft den Lack auf Unfallschäden. Bei E-Fahrzeugen ist es jedoch eine ganz andere Komponente, welcher das Augenmerk gelten sollte: die Batterie! Deren Zustand ließ sich bis zuletzt schwer einschätzen. Jetzt soll ein neues Testverfahren Aufschluss geben.

Das Wiener Start-up AVILOO arbeitet seit 2017 an einer Technik, mit deren Hilfe der sogenannte State of Health (SoH), also der „Gesundheitszustand“ einer Batterie, herstellerunabhängig festgestellt werden kann. „Wir sind aktuell mit der AVILOO-Box und der AVILOO-Battery-Data-Cloud-Plattform der einzige Anbieter eines herstellerunabhängigen Testverfahrens für EV-Batterien – und zwar weltweit,“ betont derr CEO und Gründer der AVILOO GmbH, Wolfgang Berger. „Damit schließt AVILOO eine Marktlücke auf dem kontinuierlich wachsenden E-Gebrauchtwagenmarkt.“

Für 99 Euro kann man sich ein Testkit des Unternehmens nach Hause schicken lassen. Der Test an sich ist völlig simpel in der Handhabung: Beim Start der Überprüfung muss die Batterie vollständig geladen sein, die AVILOO-Box wird an der OBD-Schnittstelle vom AVILOO-Partner angeschlossen, danach startet die Testfahrt. Schon während der Fahrt werden Daten ständig ausgelesen und an die AVILOO-Battery-Data-Cloud-Plattform gesendet. Nach Abschluss des Tests erhält man beim durchführenden Partner sofort das AVILOO-Zertifikat mit wertvollen Informationen zum Batteriezustand und damit zum Wert der Batterie. Wichtig ist dabei nur, dass die Batterie einmal von 100 auf zehn Prozent Ladezustand leergefahren wird.

Dieser Batterietest revolutioniert den Gebrauchtwagenmarkt für Elektrofahrzeuge und ermöglicht Konsumenten einen nachhaltigen und sicheren Einstieg in die Elektromobilität. Wenn man bedenkt, dass eine Batteriereparatur mehrere tausend Euro kosten kann, ist diese Art von Überprüfung eine zielsichere Angelegenheit. Der exakt ermitteltete Batteriezustand entscheidet darüber, ob das E-Auto ein Schnäppchen oder ein wirtschaftlicher Totalschaden ist. Laut aktuellen Zahlen einer weiß-blauen Werkstatt aus NRW kostet das Auswechseln einzelner Batteriemodule 1000 bis 4000 Euro, die zusätzlichen Einbaukosten schlagen noch einmal mit rund 2000 Euro zu Buche. Und momentan stehen die Kosten für die Entsorgung einer Alt-Batterie noch nicht fest.

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Eine Nachfrage schafft Klarheit

Laut ADAC können auch die Hersteller selbst den SoH-Wert der Batterie auslesen, weil er im Batteriemanagement hinterlegt ist. Händler sollten ihren Kunden also einen Nachweis an die Hand geben können. Für die Preisverhandlung kann das ein entscheidender Faktor sein.

Der Test von AVILOO ist auch für Laien einfach durchzuführen. Wer es sich nicht zutraut, kann einen Dienstleister mit dem Job beauftragen. Laut AVILOO-Geschäftsführer Wolfgang Berger ist das Unternehmen aktuell dabei, Partner in Deutschland – zum Beispiel den TüV – zu gewinnen. In Österreich überprüft der Automobilclub ÖAMTC bereits an ausgewählten Standorten Batterien mit der AVILOO-Box.

Alternativ kann laut ADAC eine ausgiebige Probefahrt Aufschluss darüber geben, welche Reichweite mit dem Fahrzeug realistisch ist. Der Verkäufer sollte in jedem Falle gut über die Nutzung des Fahrzeuges und dessen Reichweiten Auskunft geben können. Besser noch, wenn ein aktueller SoH-Ausdruck vorliegt.

Sollte die Kapazität der Batterie innerhalb der Garantie- und Kilometerrahmens unter 70 Prozent fallen, ersetzt der Hersteller einzelne Batteriemodule oder sogar den kompletten Akku auf seine Kosten. Das Risiko ist damit zwar überschaubar, die Bedeutung eines Batterietests wird jedoch in den kommenden Jahren zunehmen, wenn die Fahrzeuge sukzessive aus den Garantien herausfallen.

Doch wie kommt es, dass sich Batteriezustände bei gleichen Fahrzeugmodellen unterschiedlich entwickeln? Verschiedene Faktoren haben Einfluss: Ein langsames Laden des Akkus ist schonender als das Schnellladen, auch die Anzahl der Ladezyklen ist entscheidend. Zudem fühlen sich Batterien bei einem Ladezustand von 20 bis 80 Prozent am wohlsten. Liegt der Ladezustand lange Zeit darüber oder darunter, leidet die Zellchemie. Außerdem sinkt die Kapazität der Batterien bei Tiefenentladung, extremen Temperaturen oder großer Beanspruchung durch häufige Vollgasfahrten.

Fazit der Redaktion

Erst zum zweiten Mal verleiht unser BMW-Fach- und Fanmagazin ein Product Award. Dem AVILOO-Batterietest, welchen wir als eine gute Investition für eine sichere Zukunft eingestuft haben, verleihen wir diesen Award gerne!

Mehr Infos unter www.aviloo.com 

Text: Frank Schwichtenberg & AVILOO
Fotos: BMW AG und AVILOO

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