BMW brachte Mitte der 80er in Südafrika den 333i heraus: eine M30-Maschine mit sechs Zylindern, 3,2 l Hubraum und 197 PS in einer E30-Karosse. Der Motor kam aus einem 7er Modell der E23-Baureihe und verfügte über 285 Nm.
Kleine BMW-E30-333i-Historie
Der E30 M3 kam 1985 in Deutschland auf den Markt. Markant waren die im Gegensatz zur Limousine verbreiterten Kotflügel. Er besaß einen vom M1 abgeleiteten 4-Zylinder-Motor, den S14, der zunächst 195 PS ablieferte. In der damaligen DTM konnte der M3 großartige Erfolge erzielen. Doch nach Südafrika wurde er nie geliefert.
Hier wollte man jedoch in den 80er Jahren an der nationalen Tourenwagen-Meisterschaft „Group One“ teilnehmen und gegen Ford Sierra XR8 oder Alfa Romeo GTV 3.0 antreten. Auf den bei uns so erfolgreichen M3 konnte BMW South Africa nicht zurückgreifen. Dieser hätte allerdings ohnehin nicht die Hubraumanforderungen der südafrikanischen Rennserie erfüllt.
Also verfrachtete man kurzerhand einen 7er Motor mit 3,2 l und 196 PS in den kleinen, leichten E30. Unterstützung erhielt BMW South Africa von ALPINA: Die Spezialisten stellten Teile des B6 wie etwa Motorhalter, Wasserkühler, Ansaugbrücke, Luftfilterkasten, Fächerkrümmer und Auspuffanlage bereit. Der 20 Liter größere Tank kam ebenfalls von ALPINA. Zudem wurden dem E30 ein Sperrdifferenzial an der Hinterachse und ein Fünfgang-Sportgetriebe eingepflanzt. Das Fahrwerk steuerte Bilstein bei.
Der Innenraum verfügte ebenfalls über eine ALPINA-Ausstattung, jedoch in Kombination mit BMW-Sportsitzen. Die B6-Bremse vorne rundete zusammen mit den 7 x 16-Felgen aus Buchloe das ALPINA-Komponentenpaket ab.
Kurios war, dass die Käufer sich entscheiden mussten, ob sie eine Klimaanlage oder eine Servolenkung haben wollten, denn nur ein Extra konnte aufgrund des beengten Platzes verbaut werden. Sonnendach und ABS-Bremse waren optionale Features.
An der Karosserie wurden vorwiegend ///M-Teile verbaut, aber eben nicht die für den E30 M3 charakteristischen Kotflügelverbreiterungen. 231 km/h brachte der Wolf im Schafspelz bei einer Beschleunigung von 7,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h auf den Asphalt. Das Gewicht lag mit 1.256 kg nur 45 kg über dem des damaligen 325i.
Eine echte Rarität auf unseren Straßen
Gebaut wurde er im südafrikanischen BMW-Werk in Rosslyn/Pretoria, ausschließlich als Rechtslenker und Zweitürer. Lediglich vier Farben standen zur Auswahl: Hennarot, Diamantschwarz, Alpinweiß und Arktissilber. Auffällig ist der 333i-Schriftzug am Heck. Er ist mit den M-Farben der BMW Motorsport GmbH unterlegt.
Nur wenige der gut 200 zwischen 1985 und 1987 gebauten Fahrzeuge wurden nach Europa exportiert. Auf deutschen Straßen ist der 333i nach wie vor eine echte Rarität. Wer Interesse an einem solchen Fahrzeug hat, muss wohl oder übel den Weg nach Südafrika antreten.
Seinen ursprünglichen Zweck, die Teilnahme an der „Group One“-Tourenwagenmeisterschaft, konnte der Wagen übrigens nicht erfüllen, denn diese wurde Ende 1985 eingestellt.
Text: Olaf Nattenberg
Fotos: BMW Group Archiv