Eibach und ZF Race Engineering produzieren gemeinsam das „Pro Street Multi”-Gewindefahrwerk
Mit vereinten Kräften gelingt vieles besser. Sei es, dass sich das Wissen, das handwerkliche Geschick oder schlicht die körperlichen Kräfte der Mitwirkenden ergänzen. Das gleiche Prinzip funktioniert auch bei Firmenkooperationen, nur eben ein paar Nummern größer. In diesem Sinne haben sich jetzt zwei führende Unternehmen für ein gemeinsames Projekt zusammengeschlossen: Der Fahrwerkspezialist Eibach und die Motorsportkomponenten-Manufaktur ZF Race Engineering stellen gemeinsam ein High-Tech-Gewindefahrwerk vom Feinsten her. Das Pro Street Multi-Gewindefahrwerk.
Ein hochwertiges Gewindefahrwerk bietet ein Höchstmaß an Flexibilität, damit das Fahrverhalten des Fahrzeugs exakt an die Wünsche des Käufers angepasst und auf eine optimale Straßenlage hin abgestimmt werden kann. Federn und Stoßdämpfer eines solchen Gewindefahrwerks stellen ein anspruchsvolles technisches System dar, das nur dann zuverlässig funktioniert und die erwartete Performance liefert, wenn alle Einzelteile genau den Anforderungen entsprechen, die im Konstruktionsprozess festgelegt wurden. Vor diesem Hintergrund lag eine Zusammenarbeit von Eibach und ZF Race Engineering nahe, zumal beide Firmen auf eine reiche Motorsport-Historie zurückblicken können und in einer jahrzehntelangen partnerschaftlichen Lieferanten-/Kundenbeziehung zueinander stehen.
Eibach – Born in Motorsports
Der „springende Punkt” in jedem Fahrwerkssystem ist die Feder, der die Aufgabe zukommt, Bodenunebenheiten auszugleichen und die präzise für ihre jeweilige Anwendung ausgelegt sein muss. Entscheidend ist dabei, dass sich die Feder auch nach unzähligen Lastzyklen und unter verschiedensten Temperaturbedingungen so verhält wie vorgesehen. Um diese Eigenschaften sicherzustellen, muss der Hersteller die Ausgangsmaterialien genau kennen und deren Verarbeitung perfekt beherrschen. Eine Aufgabe, für die kaum ein anderes Unternehmen so geeignet ist, wie Eibach mit seiner umfassenden Erfahrung in der Herstellung von Federn für Industrieanwendungen, für die Erstausrüstung von Automobilen im High-Performance-Segment, für den Tuning-Bereich sowie für die verschiedensten Motorsportdisziplinen.
So vertrauen zum Beispiel nahezu alle Teams der World Rallye Championship genauso auf Eibach Race Springs wie der überwiegende Teil der Teams in der Formel E oder auch im ADAC GT Masters, um nur einige wenige Serien zu nennen. In Übersee genießt Eibach bei populären Veranstaltungen wie der Nascar Series, der Baja Series oder auch der King of the Hammers das Vertrauen der Einsatzteams.
Seit der Entstehung im Jahr 1951 hat sich die Heinrich Eibach GmbH, die bis heute von der Familie des Gründers geführt wird, zu einem weltweit tätigen Unternehmen entwickelt, das Produktionsstandorte in Deutschland, den USA und China unterhält. In der Zentrale im sauerländischen Finnentrop lagern Rohmaterialien in 4.000 unterschiedlichen Qualitäten, Ausführungen und Abmessungen, die unter Verwendung modernster CNC-Technik verarbeitet werden. Die Fertigung ist auf kleine und mittlere Serien ausgerichtet, weshalb man bei Eibach großen Wert auf hohe Flexibilität in der Produktion legt. So kann schnell auf die Anforderungen der Kunden reagiert werden. Eine wichtige Rolle spielen hierbei kurze Rüstzeiten sowie die Möglichkeit, Werkzeuge und Lehren selbst herzustellen, um das eigene Fertigungs-Know-how umzusetzen.
Damit ist Eibach in der Lage, „Einzelstücke in Serie” zu fertigen, bei gleichbleibend hoher Qualität und geringsten Toleranzen. Die hauseigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung arbeitet bei der Konstruktion neuer Produkte eng mit Kunden und Lieferanten zusammen oder stützt sich gegebenenfalls auf die Zusammenarbeit mit namhaften Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Auch im Fall des „Pro Street Multi”-Gewindefahrwerks kann die Firma Eibach all diese Kompetenzen ausspielen und die bestmöglichen Federn für die jeweilige Anwendung bereitstellen.
ZF Race Engineering – On the Pole Position Worldwide
Die beste Feder nützt nichts, wenn sie nicht durch einen passenden Stoßdämpfer kontrolliert wird. Für diesen Teil des „Pro Street Multi”-Gewindefahrwerks ist die ZF Race Engineering GmbH zuständig.
ZF Race Engineering GmbH ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der ZF Friedrichshafen AG mit Standorten in Schweinfurt und Solihull, GB. Hier entwickeln, produzieren und vertreiben 250 Mitarbeiter Stoßdämpfer, Kupplungen, Getriebe sowie weitere ZF-Produkte für verschiedenste Anwendungen im Bereich des weltweiten Motorsports. Unter anderem in Top-Rennserien wie der Formel 1, der Rallye-WM, der DTM oder bei prestigeträchtigen Veranstaltungen wie den 24h von Le Mans, aber auch in der innovativen, rein elektrischen Formel E kommen High-Tech-Produkte von ZF zum Einsatz.
Auch in den serienmäßig gefertigten Produkten der Marke Sachs Performance stecken das Wissen und die Rennsporterfahrung der ZF-Ingenieure: Nach der Übernahme von Fichtel & Sachs entschloss sich ZF, die traditionsreichen Qualitätsmarke Sachs für Kupplungs- und Fahrwerkskomponenten weiterzuführen. Die Produktlinie Sachs Performance richtet sich an sportliche Fahrer und umfasst leistungsverstärkte Kupplungen sowie Gewinde-fahrwerke. Die Hochleistungs-Produktlinie ist sowohl für Tuningfahrzeuge als auch für den Einsatz im ambitionierten Hobbymotorsport konzeptioniert und ausgelegt.
Die Stoßdämpfer für die „Pro Street Multi”-Gewindefahrwerke werden von ZF Race Engineering als Teil der Marke Sachs Performance in Kleinserie im sogenannten One-Piece-Flow-Fertigungsverfahren hergestellt. Dabei wandert das Werkstück nicht auf einem Fließband von einem Mitarbeiter zum nächsten, sondern jeder Techniker montiert „seinen” Stoßdämpfer in mehreren Arbeitsschritten vom Rohling bis zum versandfertigen Enderzeugnis. Durch dieses besondere Fertigungsverfahren wird eine hohe Qualität sichergestellt, andererseits können Änderungen am Produkt ohne Verzögerung umgesetzt werden, was eine hohe Flexibilität ermöglicht.
Zur Zeit umfasst das Programm der „Pro Street Multi”-Serie 33 unterschiedliche Gewindefahrwerke, mit denen circa 2.700 Anwendungen abgedeckt werden können. Je nach Fahrzeugtyp liegt die mögliche Tieferlegung ungefähr im Bereich von 20 bis 50 Millimetern, ein widerstandsfähiges Trapezgewinde garantiert in Verbindung mit einer korrosionsbeständigen Oberflächenvergütung die dauerhafte Erhaltung der Höhenverstellbarkeit. Zudem ist auch die Dämpfungsleistung des „Pro Street Multi”-Fahrwerks verstellbar: Zug- und Druckstufe können im eingebauten Zustand – ohne Anheben des Fahrzeugs – variiert werden.
Als besonderes Highlight sind die Stoßdämpfer der „Pro Street Multi”-Serie sowohl an Vorder- als auch an der Hinterachse in Upside-Down-Bauart ausgeführt. Dieses Konstruktionsprinzip sorgt einerseits dafür, dass das Federbein extreme Querkräfte aufnehmen kann, andererseits werden die ungefederten Massen verringert, womit ein äußerst präzises Ansprechverhalten gewährleistet ist. Die Hinterachse ist meist mit einer Aluminium-Höhenverstellung versehen. Alle „Pro Street Multi”-Gewindefahrwerke werden in Einrohrbauweise produziert und mit einem Teilegutachten zur problemlosen Eintragung sowie mit einem Hakenschlüssel zur Höhenverstellung geliefert. Die unverbindliche Preisempfehlung für die „Pro Street Multi”-Produktlinie beginnt bei 1.420 Euro netto.
ZF Race Engineering GmbH
Ernst-Sachs-Straße 62
97424 Schweinfurt
+49 (0)9721 98-4300
service.zre@zf.com
Heinrich Eibach GmbH
Am Lennedamm 1
57413 Finnentrop
+49 (0)27 21 / 5 11-342
sales@eibach.de
eibach.de
Motorsportanfragen:
+49 (0)27 21 – 5 11-344
Text: Frank Mundus
Fotos: Heinrich Eibach GmbH, ZF Friedrichshafen AG