Das neue elektrische Flaggschiff von BMW kommt ganz ohne eine Zahl in der Baureihenbezeichnung aus – das gab es seit der BMW Isetta nicht mehr. Der E-SUV heißt einfach nur iX und siedelt sich still und leise zwischen X5 und X7 an. Schon bei der Außendarstellung fällt auf: Irgendwie wirkt alles aus einem Guss, ohne jeglichen Firlefanz. BMW nennt das “monolithisch”. Uns kam zudem die hier gezeigte Farbauswahl irgendwie bekannt vor, da der Mazda CX-5 von Haus aus eine ähnliche Farbgebung aufzeigt, aber es gibt ja noch viele anderen Farben zur Auswahl. Selbst die Türöffner sind integriert und fahren nicht – wie etwa bei Tesla-Modellen – aus der Karosserie heraus. An die großen Nieren hat man sich bei uns allmählich gewöhnt; auch hier stecken massig Sensoren dahinter, welche die komplexe 5G-fähige Hardware mit der extremen Rechenleistung zur Datenverarbeitung von Radar- bzw. Lidarsensoren sowie Kameras steuern müssen.
BMWs iX greift das Tesla Model X an …
Kommen wir zu den Fakten, die ein E-SUV ausmachen: Satte 600 Kilometer Reichweite und 500 PS sind schon eine ordentliche Hausnummer. Das Auto ist komplett chromfrei. Der Hersteller setzt auf eine Aluminium-Konstruktion mit einem Carbon-Cage, der Unterboden ist glattgezogen. Das alles kommt nicht nur dem Gewicht zugute, sondern ermöglicht laut BMW einen cW-Wert von gerade mal 0,25. Zum Vergleich: Der aktuelle X5 kommt auf einen Strömungswiderstandskoeffizienten von 0,3, der X7 auf 0,35.
Zwei Elektromotoren schaffen es auf eine Gesamtleistung von 500 elektrischen PS (370 kW), der einen in unter 5 Sekunden von 0 auf 100 km/h schiebt. Dabei soll der iX weniger als 21 kWh je 100 Kilometer verbrauchen (im Testzyklus WLTP). Der Hochvoltspeicher mit seinen über 100 kWh bringt den Fahrer laut BMW mehr als 600 Kilometer nach WLTP weit. Der neue iX verspricht zudem ein ultraschnelles Laden: Wird an einer ONITY-High-Power-Charging-Ladesäule mit bis zu 200 kW Strom getankt, soll die Batterie von nur noch 10 Prozent Ladeleistung in nur 40 Minuten starke 80 Prozent geladen haben. Wer z.B. nur mal zehn Minuten seinen iX an den Schnelllader hängt, pumpt gemäß BMW 120 Kilometer zusätzliche Reichweite in den Batterietank.
Der Preis wird eine Ansage sein …
Darüber lässt sich BMW ein Jahr vor Markteinführung (November 2021) noch nicht aus. Wir schätzen, dass der neue iX preislich bei rund 90.000 Euro liegen wird. Die Sport-Edition wird wohl jedoch erst ab einer sechsstelligen Summe verfügbar sein. Die unmittelbare Konkurrenz, der Tesla Model X, startet auf ähnlichem Niveau (ab 86.000 Euro), wohingegen Mercedes EQC, Audi e-Tron und Jaguar i-Pace mit Preisen ab 70.000 Euro etwas darunter liegen. Allerdings nehmen wir an, dass bereits die Basisausstattung des BMW iX mehr bietet als die der anderen Hersteller, da BMW nur noch drei Varianten ohne extra Sonderoptionen anbieten will. Da muss dann auch die Basisvariante schon mehr bieten, als man es sonst bei Fahrzeugen zum Startpreis kennt.
Schnellübersicht zum E-SUV
Preis: ca.90.000 Euro
Reichweite: 600 Kilometer nach WLTP
kW/PS: 370 kW/500 PS – V/max. ca. 220 km/h
Batteriekapazität: 100 kWh/max. Ladekapazität 200 kW
Stromverbrauch auf 100 km: ca. 21 kWh im Testzyklus WLTP, auf der Autobahn ca. 28 kWh
Stromzuladung: von 10% auf 80% in 40 Minuten Ladezeit
Verfügbar ab: November 2021
Fertigungsort: Werk Dingolfing
Fazit der Redaktion
Positiv: Im ersten speziell für den Elektroantrieb entwickelten SUV zeigen die Münchner schnell auf, was sie in diesem Bereich auf die Räder stellen können.
Negativ: Noch ist die Infrastruktur hinsichtlich der Auflademöglichkeiten nicht überall „alltagstauglich“.
Text: Frank Schwichtenberg
Fotos: BMW AG
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