AVL SCHRICK, die Nummer 1 unter den Herstellern für Sportnockenwellen, wird 50!
Der Name SCHRICK steht für Tuning-Nockenwellen wie kein zweiter in Europa: wer den Ventiltrieb seines Motors optimieren möchte, greift in den meisten Fällen zur Traditionsmarke aus Remscheid. Besonders eng ist der Bezug zu BMW, denn bereits das zweite Projekt nach der Firmengründung im Jahr 1969 war die Entwicklung einer “scharfen Nocke” für die M10-Motoren. Seitdem ist das Unternehmen zu einem Anbieter für vielfältige Entwicklungs- und Fertigungsdienstleistungen, sowohl im Motorsport als auch in der Automobilindustrie, herangewachsen. 2006 wurde die Dr. SCHRICK GmbH zur AVL-SCHRICK GmbH und damit Teil des Österreichischen AVL-Konzerns, dem weltweit größten unabhängigen Antriebsentwickler. BMW SCENE Live besuchte das High-Tech Fertigungszentrum der AVL SCHRICK GmbH.
„Mit einer solchen Maschine hat alles angefangen.”, erklärt Projektmanager Arne Kirschbaum, der im Hause SCHRICK für den Tuningsektor zuständig ist, und führt uns zu einer Nockenschleifmaschine aus den Anfangsjahren. 1969 gründete Dr. Ing. Peter Schrick das Unternehmen und kam damit seiner Rennsportbegeisterung nach. Eines der frühesten Projekte war die Entwicklung und Fertigung einer Sportnockenwelle für die BMW-02- und Neue-Klasse-Modelle, wie Arne berichtet: „Das Spannende ist, dass die Seriennummern alle Nockenwellen die wir für den M10-Motor produzieren, bei uns mit ‚0002‘ anfangen. Als Dr. Schrick damals die Firma gründete, hat er begonnen seine Projekte von ‚1‘ an zu nummerieren, und der M10 war tatsächlich das zweite Projekt.”
Auch wenn Sportnockenwellen umgangssprachlich als „scharf” bezeichnet werden, fällt das Profil der einzelnen Nocken tatsächlich balliger aus als beim Serienpendant. Denn der Leistungsgewinn einer Sportnockenwelle wird durch einen größeren Öffnungswinkel und gegebenenfalls einen größeren Ventilhub erreicht. Ein scharfkantigeres Profil an der Nockenspitze würde das Gegenteil bewirken. Als Dr. Schrick mit einem kleinen Team Ende der 1960er Jahre die Produktion aufnahm, war vom Entwurf bis zum fertigen Produkt viel Handarbeit gefragt: „Die Nockenwellen wurden noch handgezeichnet und auch die Herstellungsverfahren haben sich stark verändert. Früher verwendet man Nockenkopierschleifmaschinen: Da gab es einen Meisternocken und der wurde dann auf die ganze Nockenwelle kopiert, ein bisschen wie beim Schlüsselkopieren.”, erklärt Arne.
“Nockenwellen wurden handgezeichnet”
Heutzutage entwickeln die Ingenieure die Nockenwellen am Bildschirm, und die Herstellung findet im hochmodernen AVL-SCHRICK-Fertigungszentrum statt. Hier sorgen 40 CNC Maschinen dafür, dass jeder einzelne Nocken auf den Tausendstel Millimeter genau den festgelegten Maßen entspricht. Dank dieser Präzisionsfertigung und der strengen Qualitätskontrolle im Haus ist AVL SCHRICK ein wichtiger Partner für Motorsportteams in der Formel 1, NASCAR, MotoGP, WEC und WRC. “Wir bieten den Teams eine schnelle Reaktionszeit, hohe Servicequalität und Flexibilität – alles unter Wahrung der absoluten Vertraulichkeit der Kunden.”, versichert Arne.
Die AVL SCHRICK hat sich zu einem Namenhaften Prototypenfertiger in der gesamten Automobilindustrie entwickelt. In diesem Bereich fertigen sie Nockenwellen, Kurbelwellen, Ausgleichswellen, Zylinderblöcke und -köpfe sowie Pleuel und Gehäusekomponenten. Auch namhafte Tuner lassen oft zahlreiche Komponenten von AVL SCHRICK fertigen. Im Bereich Tuning der bis heute unter dem Namen SCHRICK läuft, werden Nockenwellen, Ventile, Ventilfederteller, Nockenfolger, und vieles mehr Hergestellt. Zum Standardprogramm kommen häufig Sonderanfertigung von Ventilen und Nockenwellen nach Kundenwunsch. Ebenso hat das Fertigungszentrum viele Komponenten für zahlreiche komplette Wettbewerbsmotoren, die in den Ingenieurbüros von SCHRICK entworfen wurden, in die Realität umgesetzt.
Aktuell verbindet SCHRICK eine enge Partnerschaft mit dem Team von Christian Riedemann der mit einem Polo GTI R5 erfolgreich in der Deutschen Rallye Meisterschaft unterwegs ist. Kürzlich gewann er seine Heimrallye „Rund um die Sulinger Bärenklaue“ mit SCHRICK-Power. Der Sponsorenvertrag mit AVL SCHRICK ermöglichte dem Niedersachsen die Rückkehr in die DRM nach zehnjähriger Pause: „Ich bin sehr froh, dass wir dieses Jahr den Motorenentwickler ‚AVL SCHRICK GmbH‘, der seit über vier Jahrzehnten für seine Hochleistungskomponenten im Bereich Motorsport, Tuning und Fahrzeugveredelung bekannt ist, als neuen Sponsor für uns gewinnen konnten.”, so Christian Riedemann.
Traditionsfirma
Seit der Übernahme der Dr. Schrick GmbH durch die AVL List GmbH ist das Unternehmen Teil des weltgrößten unabhängigen eigentümergeführten Antriebsentwicklers. AVL SCHRICK stellt unter anderem Verbrennungsmotoren und Motorkomponenten her, die in so unterschiedlichen Produkten wie Sportwagen, Flugzeugmotoren oder auch Blockheizkraftwerken zum Einsatz kommen. Auch Elektro- und Hybridantriebe sowie die Entwicklung von Batteriesystemen fällt in den Tätigkeitsbereich von AVL SCHRICK. Die Traditionsfirma aus dem Bergischen Land beschäftige sich schon früh mit alternativen Antriebstechniken und präsentierte bereits 1995 das erste Hybridkonzept.
Trotz der intensiven Forschung an innovativen Antrieben wird man bei SCHRICK nie seine Wurzeln vergessen: So setzt Tim Schrick, Sohn des Unternehmensgründers Peter Schrick mit seiner Karriere als Rennfahrer und TV-Moderator im Bereich Automobil- und Rennsport die Schricksche Familientradition fort. Im SCHRICK Programm finden sich nicht nur Nockenwellen, und diversen Ventiltriebsteile, so wie Einzelkomponenenten,für aktuelle Motoren, sondern auch vieles was man braucht, um den Ventiltrieb seines Young- oder Oldtimers zu optimieren. Natürlich ist auch die Entwicklungsnummer „0002” für BMW-M10-Motoren noch immer im Programm und passt wie vor 50 Jahren auf den Tausendstel Millimeter genau!
Text: Frank Mundus
Fotos: Frank Schwichtenberg
AVL SCHRICK GmbH
Walter-Freitag-Str. 16
D-42899 Remscheid
+49 (0)2191 950-361
info@avl-schrick.com
www.schrick.com
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