Wer gut schmiert, der gut fährt!
Wenn alle grünen Lämpchen der SI-Anzeige erloschen sind, wird es Zeit für einen Ölwechsel. Bei Saisonfahrzuegen die nur wenige Kilometer sammeln, sollte einmal im Jahr der lebenswichtige Schmierstoff ersetzt werden. Denn Motoröl altert bei Luftkontakt durch chemische Prozesse. Im Betrieb verschleißt das Öl, sodass seine Schmierwirkung nachlässt, außerdem nimmt es Schmutz auf, was wiederum dem Verschleiß des Motors beschleunigt. Das Saisonende ist ein guter Zeitpunkt zum Ölwechsel: so wird verhindert, dass sich in der Winterpause Schmutz aus dem Öl im Motor absetzt. Wir zeigen wie’s geht.
Eins: Alles muss raus
Um das alte Öl abzulassen sollte man in eine Mietwerkstatt fahren, wenn man keine eigene Werkstatt zur Verfügung hat. Mit einer Hebebühne arbeitet es sich wesentlich angenehmer als unter dem Auto liegend. Außerdem besteht hier keine Gefahr, dass etwas danebengeht und die Entsorgung des Altöls übernimmt der Betreiber der Mietwerkstatt. Weil dünflüssiges Öl leichter aus dem Motor abfließt, sollte dieser betriebswarm sein. Passt aber auf, dass das heiße Öl Euch nicht über die Finger läuft. Wir empfehlen ölfeste Handschuhe.
Zwei: Filter abdrehen
Frisches Öl durch einen schmutzigen Filter zu schicken ergibt wenig Sinn, zumal ein guter Ölfilter für weniger als 10 Euro erhältlich ist. Am einfachsten gelingt der Ausbau mit einem Spezilaschlüssel der auf die Rückseite des Ölfilters passt. Wegen der beengten Platzverhältnisse müssen Ratsche, Verlängerung und Stecknuss passend gewählt werden, um den Ölfilterschlüssel drehen zu können. Vor diesem Schritt sollte man die Auspuffanlage etwas abkühlen lassen, um sich nicht zu verbrennen.
Drei: Filter andrehen
Vor dem Einbau die Dichtung des Ölfilters dünn mit Fett einreiben. So kann die Dichtung auf ihrem Sitz gleiten ohne hängenzubleiben und schlimmstenfalls Falten zu werfen. Statt Fett kann man auch Öl nehmen. Allerdings sollte man dieses besonders sparsam auftragen, damit kein Öl herunterlaufen und ein Leck vortäuschen kann. Den Filter ohne Werkzeug auf das Gewinde schrauben und handfest anziehen. Anschließend den Bereich um den Ölfilter mit Bremsenreiniger säubern. Gelöste Ölreste können so in die Auffangwanne abtropfen.
Vier: Stöpsel in die Wanne
Bis der letzte Rest des alten Öls abgelaufen ist, kann es eine ganze Weile dauern. Wenn es nur noch tropft, kann die Ölwanne wieder verschlossen werden. Die Ablassschraube wird wiederverwendet. Der Dichtring ist jedes Mal zu ersetzen, sonst wird’s nicht dicht. Die Ablassschraube auf keinen Fall “anknallen”. Die Ölwanne besteht bei den meisten BMWs seit Mitte der 1980 er aus Aluminium, entsprechend empfindlich ist das Gewinde. Wenn man auf Nummer sicher gehen will, kann man zum Drehmomentschlüssel greifen.
Fünf: Draußen nur Kännchen
Die richtige Ölsorte und die benötigte Menge findet Ihr bei den meisten Modellen in der Betriebsanleitung. Beim Einfüllen mit dem unhandlichen Fünfliter-Kanister hilft ein Trichter. Einfacher geht es mit Literflaschen oder einer altmodischen Ölkanne als Hilfsmittel. Wenn man den letzten Liter schrittweise mit der Kanne einfüllt, vermeidet man zuverlässig eine unerwünschte und schädliche Überfüllung des Motors.
Sechs: Kontrolle ist besser
Ist man die vorgeschriebene Menge eingefüllt, sollte man den Motor ein paar Sekunden laufen lassen und anschließend den Ölstand kontrollieren. Der Pegel sollte knapp unter der Maximal-Markierung liegen. Es empfiehlt sich den Wagen noch einmal mit der Hebebühne hochfzuahren und zu nachszushen, ob alles dicht ist. Jetzt nur noch einen Ölzettel ausfüllen, damit man weiß ,wann der nächste Wechsel fällig ist und gegebenenfalls die SI-Anzeige zurücksetzten (PIN 7 im Diagnosesetecker kurz mit Masse verbinden). Fertig ist der Ölwechsel!
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