Glänzt und rockt preisverdächtig:
2001er BMW Compact E46 in Eigenregie veredelt
Jeder, der ein Auto-Projekt angeht, setzt Schwerpunkte. Bei dem einen ist es das Motor-Tuning, ein anderer legt besonderen Wert auf Fahrwerk oder Karosserie. Christian Kronberg hat sich besonders beim Lack und beim Soundsystem seines 3ers ins Zeug gelegt. Aber auch alle anderen Arbeiten an seinem 316ti erledigte er in Eigenarbeit – Respekt!
Dies ist die Geschichte eines BMW Compact E46, der Glück hatte: Ursprünglich als Daily Driver für die Dame des Hauses angeschafft, rutschte er in die dankbare Rolle des Hobby-Autos, das viel Zuwendung erhielt. Aber der Reihe nach. Christian kaufte den 316ti im Jahr 2013. Silber war er damals und komplett original. So nutzte ihn Christians Freundin, die seit 2015 seine Frau ist, drei Jahre lang für ihren Weg zur Arbeit.
Nicht immer lief dabei alles glatt – der N42B18 Vierzylinder nervte mit Problemen an der Steuerkette, mit diversen Dichtungen, die nicht mehr dichteten, und mit Sensoren, die den Geist aufgaben. Gut, dass Christian gelernter Kfz-Mechatroniker ist und dem Wagen immer wieder auf die Sprünge helfen konnte. Dann, nach immerhin 242.000 Kilometern, kam ein E91 Touring als neues „Arbeitstier“ ins Haus. Statt den E46 vom Hof zu jagen, entschloss sich Christian dazu, ihm ein zweites Leben als Projekt-Auto zu geben.
Vom Daily zum Schmuckstück
Der Wagen bekam ein Sportfahrwerk und schwarze 17-Zoll-Felgen, so ging es zum ersten BMW-Treffen in Peine. „Wir haben dort so viele tolle Autos gesehen und fuhren mit vielen tollen Ideen für unsere Autos nach Hause“, berichtet Christian. Es folgten – zum Leidwesen von Christians Frau – viele Wochen, in denen die Zukunft des 316ers geplant wurde.
Bei CSR orderte Christian schließlich ein Body-Kit und passend dazu Keskin-Alus. Ein Auge ruhte dabei immer auf dem Budget, das leider nicht unbegrenzt war. Ergänzt wurde das erste Tuning-Upgrade durch diverse Kleinteile, von Logos in Karbon-Optik über E60-Nebel-scheinwerfer bis hin zu einem schwarzen M-Paket-Himmel. Performance-seitig kam eine komplette Friedrich-Motorsport-Abgasanlage unter den 3er.
Dann folgte die Lackierung. Nach Feierabend und an den Wochenenden zerlegte Christian die Karosserie und gab alles Stück für Stück zum Lackierer. Das Ergebnis sah zunächst gut aus, doch als die erste Tür vom Lackieren kam – Christian hatte zu diesem Zeitpunkt schon mit dem Einbau von Dachhimmel und Seitenscheiben in die frisch lackierte Basiskarosserie begonnen –, stellte sich heraus, dass der Farbton hier plötzlich heller ausfiel.
Letztlich wurde das Orange komplett verworfen und stattdessen ein tiefes Blau auf Basis des Porsche-Lacks „Riviera-Blau“ angemischt. Als die Neulackierung starten sollte, zeigte sich, dass die orange Lackfarbe einfach nicht durchtrocknete und damit keine brauchbare Basis darstellte. Also durfte Christian den orangefarbenen Lack komplett abkratzen. „Ich hab geflucht und geschimpft, denn diese Arbeit wünscht man dem schlimmsten Feinden nicht“, erinnert er sich.
Endlich in Wunschfarbe: Der BMW Compact E46
Nachdem die Karosserie endlich im neuen Blauton erstrahlte und der BMW wieder fahrbereit war, nutzte Christian die Gelegenheit, sich auf BMW-Treffen zu weiteren Umbauten inspirieren zu lassen. So erhielt der Innenraum ein neues LED-Lichtkonzept und feine Lederbezüge. Dann war der Kofferraumausbau an der Reihe. Für einen Gladen-„SQX15 Extreme“-Subwoofer fertigte Christian in Eigenregie ein passendes Gehäuse. Weil klar war, „dass die Kraft des Subwoofers so einiges im Auto zum Schwingen bringen würde“, demontierte Christian sämtliche Verkleidung im Innenraum und dämmte alle Bleche mit Alu-Butyl und SinusLive-Dämmschaumstoff.
Die Soundanlage wurde mit einem Eton-Frontsystem ergänzt. Für die Sinusleistung von über einem Kilowatt wurde eine Zusatzbatterie installiert. Als alles – inklusive feinster Lederverkleidungen – erledigt war, ging es 2018 zu einem markenoffenen Treffen in Nienburg. Und siehe da: Christians 316er räumte in der Kategorie BMW glatt den ersten Platz ab! Offenbar wussten Lack und Sound sowie das Gesamtpaket des BMW auch die Juroren zu überzeugen.
Text: Bernd Bartels
Fotos: Frank Schwichtenberg
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