Neuer Motor zum 530-PS-SUV beim Facelift
Ab August 2022 debütiert mit dem BMW X7 M60i nicht nur ein neues M-Performance-Modell, auch der neue V8-Biturbo S68 geht dann erstmals an den Start. Hierbei sei gerne erwähnt, dass das Erstmodell des X7 bereits 55.000 Mal weltweit ausgeliefert wurde.
Auf dem Papier scheint der neue S68 nicht viel anders zu sein als der alte S63, der alle aktuellen V8-M-Fahrzeuge antreibt. Genau wie der alte S63 ist der neue S68 ein 4,4-Liter-Twin-Turbo-V8. Der BMW X7 M60i leistet somit 530 PS – das sind nur sieben PS mehr, als der Standard-N63-Motor bereitstellt, der den Pre-LCI X7 M50i antreibt. Die wichtigsten Modifikationen beim S68 sind eine neue Kurbelwelle, ein neuer Ölkühler, eine neue Ölwanne, verbesserte Turbolader und sogar ein neues elektrisches VANOS-System – was eine Premiere ist, da alle vorherigen VANOS-Systeme mit Öldruck arbeiteten. Eine weitere Differenzierung ist das 48-Volt-Mild-Hybrid-System. 
Das Mild-Hybrid-System (MHEV) des S68 unterscheidet sich jedoch von allen anderen BMW-MHEV-Systemen. Anstelle des kleinen Elektromotors, der an der Kurbelwelle des Motors angebracht ist, um etwas Leistung hinzuzufügen, um das Turboloch auszugleichen, ist dieser neue Elektromotor tatsächlich in das Getriebe eingebaut und kann seine Leistung direkt an den Antriebsstrang liefern. Interessanterweise ist auch das Getriebe neu. Es ist weiterhin eine ZF-Achtgang-Schaltung, aber es hat ein völlig neues Design für das 48-Volt-Mild-Hybrid-System erhalten.
Neben dem stärkeren Antrieb bekommen M60i-Kunden auch eine M-spezifische Fahrwerksabstimmung und 21-Zöller, die man aber gegen Aufpreis bis zu 23 Zoll ab Werk erweitern kann. Aber auch in der Außendarstellung und speziell an der Front wurde nachgebessert mit den horizontalen, geteilten LED-Scheinwerfern mit Blinkern im oberen sowie den neuen adaptiven Matrix-LED-Scheinwerfern im unteren Bereich, wie sie auch in anderen Luxus-Neuheiten – etwa i7 und XM – verbaut sind. Mit dem dunklen Touch kommt das Gesamtpaket nochmals bulliger rüber als der reguläre X7. Als i-Tüpfelchen sind die dezent beleuchteten „Iconic Glow“-Nieren mit Fünf-Watt-LED-Leuchten anzusehen.
Im Innenraum – man kann es mittlerweile auch Cockpit nennen – präsentiert der X7 M60i ein 12,3 Zoll großes, M-spezifisches Tachoinstrument sowie direkt daneben einen 14,9-Zoll-Monitor fürs Infotainment und damit verbunden einen digitalen Service wie ein intelligentes Fahrassistenzsystem. Außerdem an Bord: eine 4-Zonen-Klimaautomatik, ein dreiteiliges Panorama-Glasdach, ein HiFi-Lautsprechersystem sowie eine Ablage für kabelloses Aufladen des Smartphones. Die Schaltwippen am modernen M-Lenkrad zeigen direkt auf, dass man nicht nur cruisen, sondern auch spielen kann.
Auch eine neue Farbe gibt es zum LCI: Diese heißt „Marina Bay Blue Metallic”, und einige bajuwarische Fachkenner wissen, dass es die Lackierung schon in der 5er-M-Serie bei der F90-Baureihe zu bewundern gab. Weiterhin gibt es mit dem M-Sport-Pro-Paket noch leckere M-Performance-Teile, um die Prachtkutsche unter anderem im Carbon-Look noch sportlicher zu gestalten.
Wer möchte, kann das selbstbewusste M-Sport-Paket mit dem „50 Jahre BMW M“-Jubiläums-Logo abrunden.
Steckbrief des BMW X7 M60i xDrive: Kraftstoffverbrauch kombiniert in l/100 km: – (NEFZ) / 13,3–12,2 (WLTP)*; CO2-Emissionen kombiniert in g/km: – (NEFZ) / 303–278 (WLTP) – von 0 auf 100 km/h in 4,7 Sek.
Mehr Infos auf www.bmw.de
Fazit der Redaktion:
Positiv: Technologisch wie auch fahrtechnisch wird der X7 nach den aktuellen weltweiten Sicherheitsvorschriften in Spartanburg (USA) gebaut. Dieses Serienfahrzeug im Wert von ca. 130.000 € (+) ist das Beste, was es zur Zeit im SUV-Bereich auf dem Markt gibt.
Negativ: Seien wir ehrlich – für Normalsterbliche ist dieses Fahrzeug nicht gedacht. Man kann nur staunend danebenstehen und akzeptieren, dass es für eine andere Welt gebaut wurde.
Text: Frank Schwichtenberg
Fotos: BMW AG
