Z-lebrity
Für diesen Show-Star ist kein Weg zu weit!
Gebaut in den USA, zu Hause in der Schweiz, erfolgreich auf Shows in ganz Europa – der Z4 von Vincenzo ist ein weitgereister Star der Tuning-Szene. Schon während der Entstehung des spektakulären Show-Stoppers legten Vincenzo und sein Bimmer Tausende Kilometer zurück. Was die Zigarettenwerbung stets behauptete, ist hier wahr geworden: Der Weg hat sich tatsächlich gelohnt. Das Ergebnis der aufwendigen Umbauten und besonders die Lackdetails sind einfach umwerfend!
Sommerzeit ist Cabriozeit, deswegen schaute sich Vincenzo im August 2012 nach einem offenen Sportwagen um. In die engere Auswahl kamen der Honda S2000 und der Z4, letztlich zog das Drehzahlwunder aus Nippon den Kürzeren gegen den hubraumstärkeren Sechszylinder mit dem satten Sound. Ein gepflegtes Exemplar mit 3-Liter-Maschine sollte es werden, und Vincenzo wurde bald fündig: Ein 2003er E85 mit nur 20.000 Kilometern auf dem Zähler, gewartet mit der sprichwörtlichen Schweizer Sorgfalt, bekam den Zuschlag. „Beim Kauf machte ich die Aussage ‚dieses Fahrzeug lasse ich Original‘! In der Tat waren Auspuffanlage und Felgen bereits bestellt“, gesteht Vincenzo.
Zu den Sofortmaßnahmen zählte außerdem eine Tieferlegung, dann folgte bereits eine aufwändigere Maßnahme, die eine beträchtliche Anfahrtsstrecke mit sich brachte: „Ich wurde auf die Firma Player Inc. In Osnabrück aufmerksam, die ein einstufiges Flügeltürensystem mit der Öffnung nach vorne anbot“, berichtet Vincenzo. Nach viele Telefonaten hinsichtlich Gutachten und Machbarkeit gab es grünes Licht für die Umsetzung. Die Vermessung wurde mit einem Laser durchgeführt und anschließend die Teile auf der CNC-Fräse gefertigt. Dank Befestigung an den Originalaufnahmen ist der Umbau problemlos rückrüstbar, was für Vincenzo aber kein Thema ist: „Bis heute funktioniert das System einwandfrei.“
Als nächstes stand eine neue Farbe auf der Wunschliste: „Folien waren damals noch nicht so gut wie heute und auch die Farbwahl bescheiden“, erinnert sich Vincenzo. Die Komplettlackierung in „Candyweiß“ mit schwarzer Motorhaube gab er in die Hände von Bert, der als Gastlackierer von der Firma Crossover-Airbrush damals in Bern tätig war. Das Ergebnis gefiel dem Besitzer wie auch dem Publikum: „Auf den ersten Treffen kam das Fahrzeug gut an, hatte aber gegen komplett umgebaute Wagen, wie den in der Schweizer Szene bekannten Opel Calibra von meinem Bekannten Roland, keine Chance.“
Das änderte sich spätestens mit der zweiten Komplettlackierung, die nach einer Beschädigung des Lacks unumgänglich geworden war. Wieder bekam die Firma Crossover-Airbrush den Auftrag, allerdings war dieses Mal kein Gastlackierer in der Eidgenossenschaft vor Ort. Deshalb überführte Vincenzo den Zetti ins Crossover-Hauptquartier in Mecklenburg-Vorpommern: „Die rund 1.000 Kilometer bis nach Stavenhagen waren es mir wert, denn ich wusste, dass Crossover etwas Einzigartiges erschaffen würde.“ Die Arbeiten sollten sechs Monate dauern, während denen Vincenzo zusammen mit dem Team der Lackiererei die Details bezüglich Farbe und Motiv festlegte.
Ein Eckpunkt für die Motivwahl war Vincenzos Faszination für die Mythen der Geisterwelt, dazu passend entschied er sich für einen gespenstisch schimmernden grün-goldenen Candylack. Alles Weitere überließ er dem Lackierer. Er wurde nicht enttäuscht: Als er das rollende Kunstwerk in Stavenhagen abholen konnte, zierte die Türen ein schauriger Tanz der Totenköpfe, und auf der Innenseite der Motorhaube blickt dem Betrachter eine unheimliche Senorita mit Calavera-Make-up in mexikanischer Tradition entgegen. Uneingeschränkt fröhlich ist dagegen das mittels Airbrush im Kofferraumdeckel verewigte Geburtsjahr von Vincenzos Sohn.
Wieder daheim in Basel, machte sich Vincenzo Gedanken über den Innenraum, denn zur Show-Car-Optik der Karosserie wollte das Serieninterieur nicht passen. Bei dieser „Baustelle“ half Christian von der Firma „Leder Art“, indem er zusammen mit Vincenzo den gesamten Innenraum sowie die Recaro-„CS“-Sitze, die das Seriengestühl ersetzten sollten, mit Leder und Alcantara neu bezog. „Der Innenraum sollte schlicht in grauem Alcantara gehalten sein und mit zum Lack passenden neongrünen Nähten versehen werden.“ Carbonblenden an Armaturenbrett und Türverkleidungen ergänzen den sportlichen und leicht futuristischen Stil der neugestalteten Inneneinrichtung: Das für dieses Modell normalerweise nicht verfügbare M-Performance-Lenkrad mit LED-Display tut ein Übriges.
Trotz der aufwendigen Umbauten und der kostbaren Lackierung ist der Z4 keineswegs eine „Trailer Queen“: Vincenzo nutzt den Wagen im Alltag und für Ausflüge. Auch Treffen in ganz Europa hat er mit seinem Zetti bereits besucht: „Wir waren schon häufig auf Treffen im Ausland, etwa in Cap d`Agde in Frankreich oder bei der Tuning World in Deutschland, außerdem auf Veranstaltungen in Italien und Holland. Dabei hat der Z4 auch schon einige Wettbewerbe gewonnen.“ Wichtiger als Ruhm und Pokale ist Vincenzo aber etwas anderes: „Bei den Reisen zu Events in ganz Europa habe ich viele großartige Menschen kennengelernt!“
Text. Frank Mundus
Fotos: Frank Schwichtenberg
Feature Facts: 2003er BMW Z4 3.0i E85
Motor: M54B30-DOHC-24V-Reihensechszylinder, 2.979 ccm, 231 PS bei 5.900 U/min, 300 Nm bei 3.500 U/min; Bohrung x Hub in mm: 84 x 89,6; Verdichtung: 10,2 : 1; Racing-Dynamics-„R33“-Motorumbau, diverse Carbonteile und mit Leder bezogene Teile, Supersprint-Auspuffanlage ab Kat
Kraftübertragung: Sechsgang-Schaltgetriebe, Hinterradantrieb; Achsübersetzung 3,07 : 1
Fahrwerk: Airlift-Luftfahrwerk mit KW-Dämpfern
Bremsen: innenbelüftete Scheibenbremsen rundum (Serie)
Räder: Work „Zeast ST2“ in 9 x 19“ ET22 vorn und 10 x 19“ ET12 hinten
Reifen: Hankook „Ventus S1 evo3“ in 215/35 R19 vorn und 235/35 R19 hinten
Karosserie: Seitenwände an VA und HA um 3 cm verbreitert, 1er-M-Coupé-Stoßstange mit Carbonteilen, Z4-E89-Carbon-Sideskirts und -Heckflaps, Z4M-E85 Alumotorhaube mit Airbrushmotiv innen, Logos und Seitenblinker entfernt, Sonderanfertigung SW-Door-Scharniere, Komplettlackierung in „Candy Green“-Sonderfarbton/Airbrush der Firma Crossover-Airbrush
Interieur: kompletter Innenraum mit Leder, Alcantara und Carbon verkleidet (Leder Art), Sportsitze Recaro „CS“, M-Performance-Parts-LED-Lenkrad
Danksagung an: Bert von Crossover-Airbrush, Christian von Lederart, ATC (AmiciTuningCrew)